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Erste Schritte zur Haussanierung

40 Prozent der gesamten Endenergie verbrauchen die Deutschen in ihrem Zuhause für Heizung und Warmwasser. Um diesen Energieverbrauch zu reduzieren, hat der Staat seine KfW-Förderbedingungen seit 1. August 2015 verbessert. Was das für Hausbesitzer konkret bedeutet, wie sie ihr Heim energieeffizient gestalten können und wer sie dabei unterstützt, erklärt Rolf Mertens, Versicherungsexperte bei ERGO.

Foto: ERGO Versicherungsgruppe
Foto: ERGO Versicherungsgruppe

Der deutschlandweite Energieverbrauch ist seit 1990 kaum gesunken, im Gegenteil: Bei den privaten Haushalten stieg der Verbrauch beispielsweise bis 2013 um 9,2 Prozent. Einer der Gründe ist eine immer größere Wohnfläche, die beheizt werden muss. Vor allem Erdgas und Heizöl kommen hier zum Einsatz. „Laut Aussage der Bundesregierung sind 75 Prozent der Heizungsanlagen veraltet“, ergänzt Rolf Mertens, Experte von ERGO. Der Austausch alter Heizkessel gehört daher zu den am häufigsten umgesetzten Modernisierungsmaßnahmen. Das zeigt die Förderstatistik der staatlichen KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und der Deutschen Energie Agentur (dena). Zur Energieeffizienzsteigerung tragen auch wärmedämmende Fenster, Dächer und Fassaden bei. „Doch das alles kostet Geld. Nicht jeder Hausbesitzer kann sich eine umfangreiche Sanierung leisten. Viele stellen sich zudem die Frage, ob wirklich gleich das ganze Haus saniert werden muss oder einzelne Verbesserungen reichen“, fasst der ERGO Experte die Bedenken von Eigentümern zusammen. Daher unterstützt der Staat mit Beratung und Fördermitteln.


Erster Schritt: eine qualifizierte Beratung
Wie kann ich mein Haus nachhaltig beheizen? Ist eine Wärmeverglasung notwendig? Rechnen sich Sanierungsmaßnahmen auf Dauer auch finanziell? Pelletheizung oder Solarthermie? Hausbesitzer, die eine Sanierung planen, haben viele Fragen. Bevor sie unnötig Geld in Einzelmaßnahmen stecken, empfiehlt Rolf Mertens daher eine Beratung durch einen Energieexperten. Qualifizierte Berater deutschlandweit finden sanierungswillige Eigentümer zum Beispiel auf www.die-hauswende.de oder www.energie-effizienz-experten.de. Der Experte prüft dann vor Ort die Bausubstanz, die Heizung und auch die Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen. Der Staat beteiligt sich an den Beratungskosten mit einem Zuschuss von bis zu 800 Euro. Zuständig dafür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), eine dem Bundeswirtschaftsministerium zugeordnete Behörde. Ansprechpartner, um einen Zuschuss zu beantragen, finden Hausbesitzer auf der Internetseite www.bafa.de.

Zweiter Schritt: Fördermittel prüfen
Unabhängig davon, welche Sanierungsmaßnahmen der Experte empfiehlt: Bevor der Eigentümer die Handwerker bestellt, sollte er sich nach Förderprogrammen erkundigen. So bietet beispielsweise die staatliche KfW-Förderbank unterschiedliche Programme für alle Hausbesitzer, die eine Wohnimmobilie energetisch sanieren wollen. Voraussetzung: Die Immobilie hat anschließend einen geringeren Energieverbrauch. Bei der Vergabe der Kredite kooperiert die KfW mit Banken, Versicherungen und Sparkassen. Um vor allem die Besitzer bestehender Wohngebäude bei der energieeffizienten Sanierung noch stärker finanziell zu unterstützen, hat die Förderbank ihr Programm „Energieeffizient Sanieren“ zum 1. August 2015 verbessert. Was das für Hausbesitzer konkret bedeutet, fasst der Experte von ERGO zusammen: „Erhöhte Zuschüsse, einen Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent und einen gestiegenen Förderhöchstbetrag.“ Die Förderung hängt dabei von mehreren Bedingungen ab, zum Beispiel: Wie alt ist das Gebäude? Welchen Energieeffizienzstandard soll die Immobile nach der Sanierung erreichen? Nähere Informationen finden Hausbesitzer auf www.kfw.de. Auch die BAFA unterstützt Sanierungsmaßnahmen finanziell, zum Beispiel solarthermische Anlagen oder effiziente Wärmepumpen.

Entscheidungen mit langfristiger Wirkung
Trotz aller staatlichen Zuschüsse ist die Investition in eine energieeffiziente Sanierung mit relativ hohen Kosten verbunden. „Bis sich die anfänglichen Aufwendungen tatsächlich rechnen, kann es zehn bis zwanzig Jahre dauern“, weiß Rolf Mertens. Doch es gilt: Jede Investition in effektivere Heizmethoden oder Dämmung verringert den Schadstoffausstoß ab der ersten Minute, schont so nachhaltig das Klima – und ist damit auch eine Investition in die Umwelt. Übrigens: „Grundsätzlich sind alle Gebäudebestandteile im Rahmen der Wohngebäudeversicherung versichert. Und dazu zählen auch alternative Heizsysteme wie zum Beispiel Solarthermie, Wärmepumpen oder Wärmesysteme“, weiß der ERGO Versicherungsexperte.

Quellennachweis: ERGO Versicherungsgruppe

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