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Werbeprospekte von Hausanbietern sehen schön aus ersetzen aber keine Angebote

Der Bau eines eigenen Hauses ist in der Regel die größte Investition des Lebens – und will deshalb gut überlegt sein. Auf dem Weg dorthin muss man sich durch Papiermassen kämpfen: Bei vielen Bauherren in spe stapeln sich Hausprospekte aller Art von Messen, Musterhausbesichtigungen oder Internetrecherchen. „Sie können durchaus Anregungen liefern, doch wichtiger ist es, zunächst im Familienrat die Marschrichtung für die eigenen vier Wände festzulegen“, rät Florian Becker, Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB).

Der schöne Schein der Hochglanzprospekte von Hausanbietern ist nicht immer identisch mit der hinterher gebauten Wirklichkeit. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Der schöne Schein der Hochglanzprospekte von Hausanbietern ist nicht immer identisch mit der hinterher gebauten Wirklichkeit.
Foto: djd/Bauherren-Schutzbund

Wer weiß, was er will, hat mehr Entscheidungssicherheit


Wie viele Personen werden einbezogen? Ist Nachwuchs geplant oder bereits Teil der Familie? Wie steht es um das Budget? Welche Erwartungen hat man an Energiestandard und Wohngesundheit? Je genauer die eigenen Wünsche und Ideen definiert sind, desto gezielter lassen sich Angebote durchsuchen und selektieren. Beim Querlesen der Prospekte sollte bedacht werden, dass man oftmals Äpfel mit Birnen vergleicht. Denn für die Werbung der Anbieter gibt es keine einheitlichen Standards. Sie dürfen werben, wie es ihnen am sinnvollsten erscheint, solange sie sich an bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen halten.

Nicht von Schnäppchen unter Druck setzen lassen

So zeigen Imageprospekte ähnlich wie die Verkaufsprospekte der Automobilhersteller häufig Hausmodelle in einer Ausstattung, die mit der gebauten Wirklichkeit wenig gemein hat. Und werbliche Aussagen ersetzen nicht das konkrete Angebot mit genauer Leistungsbeschreibung. Vorsicht geboten ist bei zeitlich begrenzten Preisrabatten, mit denen die Firmen Entscheidungsdruck aufbauen wollen. „Eine Entscheidung unter Zeitdruck zählt zu den schlimmsten Fehlern, die Bauherren machen können“, warnt Florian Becker. Bei genauem Hinsehen handele es sich oft um „Preiskosmetik“ ohne echten Verbrauchervorteil. Becker rät Verbrauchern, konkrete Angebote mehrerer Unternehmen einzuholen und von einem unabhängigen Bauherrenberater oder Vertrauensanwalt prüfen zu lassen. Auf www.bsb-ev.de gibt es dazu weitere Infos und Adressen.

djd

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