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Den eigenen Kompost herstellen – So gedeiht Ihrer Obst- und Gemüse fast wie von selbst

Gerade als Selbstversorger wissen Sie, wie gut die Erde sein muss, um erfolgreich schmackhaftes Gemüse, Obst und auch Kräuter zu erhalten. Gekaufte Bio Erde ohne Torf ist im Allgemeinen recht teuer. Je nachdem, wie groß Ihr Portfolio an Gemüse und Obstsorten im Garten ist, kann das auf Dauer ganz schön ins Geld gehen. Sicherlich sind Sie auch schon auf den Gedanken gekommen, Ihre eigene Bio Erde aus Kompost herzustellen. Auf die Dauer ist das Herstellen von eigenem Kompost sicherlich günstiger und gar nicht so schwer, wenn man dabei einiges beachtet.

Welcher Komposter ist der Richtige?

Welchen Komposter Sie sich zulegen, ist im Prinzip egal. Sie können sich einen Thermokomposter aus dem Handel besorgen oder Sie bauen sich Ihren Komposter aus einem Holz-oder Drahtgestell. Achten Sie beim Kauf eines Komposters auf ausreichende Belüftungsschlitze. Ratsam ist es auch, sich zwei Komposter anzuschaffen. Denn Sie sollten den Komposter nicht überladen. Ist der eine voll, haben Sie die Möglichkeit, auf den anderen zurückzugreifen.


Standort des Komposters

Der ideale Standort für einen Komposter ist ein windgeschützter, schattiger-halbschattiger Platz unter einem Baum. Auch hinter einer Hecke macht sich der Komposter gut. Entscheidend ist, dass der Komposter nicht austrocknet. Achten Sie darauf, dass der Komposter nicht auf einer versiegelten Fläche oder Platte steht, damit keine Fäulnis entsteht. Der Komposter sollte auf der Erde stehen, damit Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen eindringen können. Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung des Komposters, damit die Gartenabfälle beim Verrotten nicht faulen.

Wie legt man einen Kompost an?

Haben Sie einen geeigneten Standort für Ihren Komposter gefunden, kann es losgehen. Lockern Sie die Erde, auf die der Komposter aufgestellt werden soll, etwas auf. Nun legen Sie eine Schicht grobes Material wie Holzhäcksel, Baumschnitt und Schnittgrün in den Komposter. Diese Schicht sollte etwa 10-20 cm dick sein. Sie sorgt von unten für eine gute Belüftung. Nun kann das zu kompostierende Material wie Küchenabfälle, Laub und Rasenschnitt eingefüllt werden. Rasenschnitt nicht zu dick einbringen und mit dem anderen Material gut durchmischen. Zu viel Rasenschnitt auf einmal sollte vermieden werden. Der Stickstoffgehalt kann zu hoch werden und es kommt zu einer starken Wärmeentwicklung. Es kommt zu wenig Luft an den Kompost und Fäulnis tritt ein. Im schlimmsten Fall kann sich der Kompost durch die Wärmeentwicklung entzünden. Ein gut durchlüfteter, verottender Kompost stinkt nicht. Auf die Mischung kommt es an.

Was darf nicht auf den Kompost?

Nicht alles, was an Abfällen in der Küche und im Garten anfällt, darf auf den Kompost. Auf gar keinen Fall gehören Fleisch-, Fisch-, Wurst- und Knochenreste sowie gekochte Speisereste auf den Kompost. Sie ziehen Ungeziefer an. Auch kranke Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost. Grasschnitt, welcher mit einem Herbizid behandelt worden ist, gehört nicht auf den Kompost. Genausowenig wie Unkraut (Herkulesstaude /Riesen-Bärenklau) Doch eigentlich gibt es kein Unkraut. Alles, was in der Natur wächst, hat seinen Sinn. Trotzdem sollten diese Gewächse nicht kompostiert werden.

Dass kein Straßendreck, Metall, Glas, Bauschutt, Kunststoff etc… auf den Kompost gehört, versteht sich eigentlich von selbst. Öl und Farbreste gehören in die Restwerttonne, genauso wie Windeln und auch der Hausstaub aus dem Staubsaugerbeutel. Kohlenasche aus dem Ofen gehört auch nicht auf den Kompost. Allenfalls Holzasche aus unbehandeltem Holz. Diese aber auch nur in geringen Mengen.

Kompost selber herstellen - Ist das eine gute Alternative zu den oft teuren Bio Erden für Obst- und Gemüse?
Bild von melGreenFR auf Pixabay

Was darf auf den Kompost?

Geeignete Materialien sind:

  • Grasschnitt (kontrolliert und richtig eingearbeitet)
  • Laub ( mit dem Rasenmäher geschreddert)
  • Baum- und Heckenschnitt (so klein wie möglich damit es schneller verottet)
  • Obst- und Gemüsereste
  • Kaffee- und Teefilter und Kaffeesatz
  • Eierschalen

nur in Maßen sollte auf dem Kompost:

  • Schalen von Südfrüchten
  • Kleintierstreu auf Basis von Stroh- oder Holz (Biologisch abbaubar)
  • Papier und Pappe (Küchenkrepp, Zeitungspapier)
  • Holzasche

Kompost feucht halten

Eine weitere Voraussetzung für guten Kompost ist eine ausreichende Feuchtigkeit, damit Kleinstlebewesen und Bakterien ihrer Arbeit nachkommen können. In trockenen Sommern wie wir sie in der letzten Zeit hatten, hilft es, den Kompost abzudecken und gelegentlich zu befeuchten. Doch zu viel Nässe ist auch nicht gut. Anstatt des Verottens tritt bei zu viel Nässe die Vergärung ein. Rasenschnitt am besten erst einmal antrocknen lassen, bevor Sie ihn auf den Kompost geben. Für eine gute Durchlüftung und ein gutes Mischungsverhältnis sollte der Kompost zwei Mal im Jahr umgeschichtet werden.

Nun ja, ein wenig aufwendiger als gekaufte Komposterde ist die selbst bereitete Komposterde nun doch. Aber es lohnt sich.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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