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Home-Staging vor dem Verkauf: Lohnt sich das wirklich?

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Beim Verkauf einer Immobilie zählt der erste Eindruck. Interessenten entscheiden oft innerhalb weniger Sekunden, ob sie sich in einem Haus oder einer Wohnung „zu Hause“ fühlen. Genau hier setzt Home-Staging an – eine Methode, bei der Immobilien vor dem Verkauf gezielt hergerichtet und inszeniert werden. Doch was verbirgt sich hinter dem Konzept, wie funktioniert es in der Praxis, und lohnt sich der Aufwand auch finanziell? Dieser Artikel beleuchtet das Thema umfassend – von den Grundlagen bis zur Kosten-Nutzen-Abwägung.

Home-Staging bedeutet, eine Immobilie für den Verkauf optisch und emotional aufzubereiten. Dabei werden Räume neutral, aber ansprechend eingerichtet, sodass sie möglichst vielen potenziellen Käufern gefallen. Ziel ist es, die Vorzüge der Immobilie hervorzuheben und mögliche Schwächen in den Hintergrund zu rücken – etwa durch geschickte Möblierung, Farbgestaltung oder Beleuchtung.

Der Begriff stammt ursprünglich aus den USA und ist dort seit Jahrzehnten Standard im Immobilienmarkt. In Deutschland und anderen Teilen Europas gewinnt Home-Staging seit den 2010er-Jahren zunehmend an Bedeutung – vor allem in Großstädten und bei hochwertigen Objekten.

Typische Maßnahmen

Home-Staging kann je nach Zustand der Immobilie sehr unterschiedlich ausfallen – von kleinen Korrekturen bis zur vollständigen Neugestaltung. Hier einige klassische Maßnahmen:

  • Entrümpeln und Neutralisieren: Persönliche Gegenstände, überladene Möbel oder auffällige Deko werden entfernt.
  • Möblierung: Leere Räume werden stilvoll, aber dezent möbliert, um Nutzungsmöglichkeiten zu zeigen.
  • Beleuchtung und Farben: Licht und Farbgestaltung schaffen eine freundliche Atmosphäre.
  • Accessoires: Details wie Blumen, Kissen oder Bilder setzen Akzente, ohne zu überladen.
  • Reparaturen und Reinigung: Kleine Mängel werden behoben, alles wird gründlich gereinigt.

Warum Home-Staging beim Verkauf so effektiv ist

Der Immobilienkauf ist nicht nur eine rationale Entscheidung, sondern auch eine emotionale. Käufer suchen nicht nur vier Wände – sie suchen ein neues Zuhause. Leere, dunkle oder unaufgeräumte Räume wirken dabei wenig einladend. Professionelles Home-Staging hingegen schafft eine Atmosphäre, in der sich Interessenten direkt wohlfühlen.

Die Vorteile im Überblick:

  • Schnellere Verkaufszeiten: Gestagte Immobilien verkaufen sich oft deutlich schneller.
  • Höhere Verkaufspreise: Oft sind 10–15 % mehr Erlös möglich.
  • Bessere Online-Wirkung: Ansprechende Fotos erhöhen die Aufmerksamkeit in Portalen.
  • Weniger Preisverhandlungen: Käufer sehen den Wert – weniger Raum für Preisnachlässe.

Für wen lohnt sich Home-Staging besonders?

Grundsätzlich kann jede Immobilie vom Home-Staging profitieren. Besonders sinnvoll ist es in diesen Fällen:

  • Leerstehende Immobilien ohne Möbel zur Veranschaulichung von Raumgrößen.
  • Ältere Objekte, die gepflegter und moderner wirken sollen.
  • Hochpreisige Immobilien mit hohem Anspruch an Präsentation.
  • Schwierige Grundrisse oder Lagen, bei denen Vorstellungskraft unterstützt werden muss.
  • Erbimmobilien, bei denen Entrümpelung auch emotional hilfreich ist.

Was kostet professionelles Home-Staging?

Die Kosten richten sich nach Umfang und Immobilientyp. Als grobe Orientierung gelten folgende Richtwerte:

  • Basis-Staging: ca. 1.000–2.500 € für Deko, Reinigung, kleinere Maßnahmen
  • Komplett-Staging: 1–3 % des Verkaufspreises bei vollem Aufwand inkl. Möbelmiete
  • Premium-Staging: ab ca. 3.000 €, inkl. Malerarbeiten, Lichtkonzepte etc.

Einige Anbieter arbeiten auch erfolgsabhängig oder bieten Pakete über den Immobilienmakler an.

DIY oder Profi? Wann lohnt sich professionelle Hilfe?

Ein einfaches Staging ist auch in Eigenregie möglich – z. B. durch Aufräumen, neue Dekoration und kleine Schönheitsreparaturen. Doch professionelle Home-Stager bieten klare Vorteile:

  • Erfahrung mit Raumwirkung, Farben und Zielgruppen
  • Zugang zu hochwertigen Mietmöbeln und Accessoires
  • Effizienz und professioneller Ablauf
  • Oft messbar bessere Ergebnisse beim Verkauf

Bei hochwertigen Immobilien oder schwierigen Verkaufsbedingungen lohnt sich daher fast immer der Einsatz eines Profis.

Kritik und Grenzen

Trotz vieler Vorteile ist Home-Staging nicht immer unumstritten. Kritikpunkte sind unter anderem:

  • Hohe Kosten bei günstigeren Objekten im unteren Preissegment
  • Täuschungspotenzial, wenn Mängel durch Inszenierung kaschiert werden
  • Erwartungsdruck, wenn Käufer mehr erwarten als die Immobilie bietet

Wichtig ist daher: Home-Staging soll Potenziale betonen – aber keine realitätsfremden Versprechen machen.

Ja, Home-Staging lohnt sich – wenn es richtig gemacht wird

Home-Staging ist mehr als nur Dekoration – es ist eine strategische Verkaufsmaßnahme mit nachweislicher Wirkung. Wer seine Immobilie schneller und zu einem besseren Preis verkaufen möchte, sollte ernsthaft über Home-Staging nachdenken.

Ob in Eigenregie oder mit professioneller Hilfe: Der Aufwand kann sich vielfach auszahlen. In einem hart umkämpften Immobilienmarkt sorgt ein durchdachter Auftritt für den entscheidenden Vorteil – und macht aus einer Immobilie ein echtes Zuhause auf den ersten Blick.

Quelle: ARKM Redaktion

Veröffentlicht von:

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