Senioren

Zusammen weniger allein: Gemeinschaftliches Wohnen neu gedacht

Mehrgenerationenhäuser

ARKM.marketing

Der Wunsch nach sozialem Miteinander wächst in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum.

In Deutschland entwickelt sich vor diesem Hintergrund eine neue Dynamik rund um innovative Wohnformen. Ob Mehrgenerationenhäuser, Co-Living oder Cohousing: Diese Modelle verbinden private Rückzugsräume mit Gemeinschaft, fördern die Vernetzung und wirken dem Trend einer zunehmenden Anonymisierung entgegen.

Mehrgenerationenhäuser: Orte des Austauschs und der Unterstützung

Das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander“ fördert bundesweit rund 530 Einrichtungen, die generationenübergreifende Begegnungen ermöglichen. Jährlich werden pro Haus bis zu 40.000 Euro bereitgestellt, zusätzlich ergänzt um einen Eigenanteil der Kommunen oder Träger.

Die Mehrgenerationenhäuser sind in der Regel wochentags geöffnet und bieten offene Cafés, Freizeitangebote und Unterstützung im Alltag. Durchschnittlich engagieren sich dort mehrere Hauptamtliche und zahlreiche Freiwillige. Die Idee: Jung und Alt profitieren voneinander – sei es durch Hilfe bei alltäglichen Aufgaben, Wissenstransfer oder einfach durch das Verbringen von gemeinsamer Zeit.

Co-Living: Urbane Gemeinschaft auf Zeit

Der Begriff Co-Living beschreibt ein Wohnmodell, das vor allem in Großstädten zunehmend gefragt ist.

Die Bewohner leben dabei in möblierten Einzelapartments oder sogenannten Clusterwohnungen mit privaten Räumen. Sie teilen sich jedoch Gemeinschaftsbereiche wie Küchen oder Lounges. Meist wird das Angebot von einem Betreiber organisiert, der monatliche Preis ist inklusive Nebenkosten und sieht häufig auf flexible Mietzeiträume vor.

Co-Living ermöglicht neben erschwinglichem Wohnraum auch soziale Anbindung . Dies zeigt sich besonders wertvoll für Menschen, die neu in einer Stadt sind oder Wert auf täglichen Austausch legen.

Cohousing: selbst gestaltet, privat und gemeinschaftlich

Das Cohousing basiert auf einer gemeinschaftlichen Planung und Verwaltung. Die Bewohner entwerfen ihre Wohnanlage oft gemeinsam. Sie besteht etwa aus privaten Wohnungen und zentralen Gemeinschaftshäusern mit Küche, Veranstaltungsräumen oder Werkstätten.

Diese Struktur ermöglicht ein besonders hohes Maß an Selbstbestimmung und wird häufig generationenübergreifend umgesetzt. In Nordeuropa und auch in Deutschland sind solche Projekte zunehmend zu finden, da sie sowohl soziale als auch ökologische Vorteile bieten.

Warum gemeinschaftliche Wohnmodelle heute an Bedeutung gewinnen

Der demografische Wandel, die steigenden Kosten für Wohnraum und die wachsende Zahl von Single-Haushalten bringen neue Herausforderungen mit sich. Die klassischen Wohnformen stoßen bei diesen schnell an ihre Grenzen.

Mehrgenerationenhäuser fördern den sozialen Zusammenhalt, Co-Living erlaubt Flexibilität und Kostenteilung und das Cohousing stärkt die Selbstorganisation und den Gemeinschaftssinn.

Ein Umzug in eine solche Wohnform erfordert allerdings wie jeder andere Umzug auch eine  sorgfältige Planung. Bei einem Seniorenumzug in Hannover geht es beispielsweise nicht nur darum, die Wohnung zu wechseln, sondern auch um einen großen persönlichen Schritt, der Nähe, Unterstützung und Teilhabe ermöglicht. Gerade ältere Menschen erleben dies häufig als eine Maßnahme, die ihnen mehr Lebensqualität bringt.

Herausforderungen und Perspektiven des gemeinsamen Wohnens

Trotz der überzeugenden Vorteile erfordern gemeinschaftliche Wohnformen viel Engagement, Offenheit und Kompromissbereitschaft.

Die Entscheidungen werden meist im Konsens getroffen, was Zeit kostet und eine gute Kommunikation unerlässlich macht. Zudem ist die Verfügbarkeit geeigneter Immobilien oder Bauflächen begrenzt. Förderprogramme, städtische Entwicklungsprojekte und genossenschaftliche Initiativen bieten jedoch wertvolle Unterstützung für den Ausbau. .

Experten prognostizieren: Die Nachfrage nach gemeinschaftlichem Wohnen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen. Begründet ist dies nicht nur in dem demografischen Wandel, sondern vor allem auch in dem steigenden Bedürfnis nach einem ressourcenschonenden Lebensstil und einer stärkeren sozialen Vernetzung.

Die Kombination aus privatem Rückzugsraum und gemeinschaftlicher Infrastruktur trifft den Nerv vieler Menschen – vom Studierenden bis zur Seniorin − und ebenso den Nerv der Zeit.

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer von Bauen-Wohnen-Aktuell.de und schreibt über die Baubranche, Baumessen, Erneuerbare Energien beim Hausbau, Modernisierung und stellte gerne Innovationstreiber im Portrait vor. Er ist als Journalist Mitglied im DPV Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V. / Mitgliedsnummer: DE-537932-001 / Int. Press-Card: 613159-537932-002. Er ist unter redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de in der Redaktion erreichbar.
ARKM.marketing

Sven Oliver Rüsche

Sven Oliver Rüsche ist Gründer von Bauen-Wohnen-Aktuell.de und schreibt über die Baubranche, Baumessen, Erneuerbare Energien beim Hausbau, Modernisierung und stellte gerne Innovationstreiber im Portrait vor. Er ist als Journalist Mitglied im DPV Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V. / Mitgliedsnummer: DE-537932-001 / Int. Press-Card: 613159-537932-002. Er ist unter redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de in der Redaktion erreichbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@arkm.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"