
Schimmelbildung in Wohnräumen ist ein Problem, das vor allem in der kalten Jahreszeit akut wird, wenn viele Haushalte ihre Heizkosten senken und die Thermostate herunterdrehen. Diese Maßnahmen können jedoch das Risiko von Schimmelbildung durch erhöhte Wohnraumfeuchtigkeit steigern – insbesondere in schlecht gedämmten Räumen. Laut Rita Maria Jünnemann, einer Schimmelexpertin von der Verbraucherzentrale NRW, entstehen Schimmelpilze oft bereits nach kurzer Zeit in Bereichen, die nicht ausreichend beheizt werden, beispielsweise hinter Möbeln.
Erste Schritte beim Schimmelbefall
Wenn Sie Schimmel an der Wand entdecken, ist es wichtig, zunächst die Ursache zu analysieren. Gab es einen Wasserschaden durch Starkregen oder ist möglicherweise eine Wasser- oder Heizungsleitung defekt? Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie überlegt, denn oft handelt es sich nicht um einen Notfall. Wenn Sie Mieter:in sind, haben Sie die Verantwortung, unmittelbar Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung der Feuchtigkeit zu verhindern. Beispielsweise sollten Sie bei einem Rohrbruch den Hauptwasserhahn abstellen oder bei einem undichten Dach provisorisch einen Eimer aufstellen, um eindringendes Wasser aufzufangen.
Schadensmeldung
Es ist von grundlegender Bedeutung, den Schaden umgehend zu melden. Bei Mietobjekten sollten Sie den Vermieter oder die Hausverwaltung informieren. Eigentümer:innen sind verpflichtet, ihre Gebäudeversicherung sowie die Hausverwaltung zu benachrichtigen. Bei Neubauten empfiehlt es sich, das zuständige Bauunternehmen zu kontaktieren.
Schaden dokumentieren
Eine sorgfältige Dokumentation des Schadens ist essentiell. Notieren Sie, wann und wo Sie den Schimmel entdeckt haben. Berücksichtigen Sie auch Wetterbedingungen wie starken Regen und Wind, die zum Schaden beigetragen haben könnten. Machen Sie Fotos, um den Schadensumfang visuell festzuhalten. Ein Maßstab kann dabei helfen, die Größe des Problems präzise darzustellen.
Bei Schimmelbefall rechtliche Beratung einholen
Um rechtliche Fehler zu vermeiden und lange Rechtsstreitigkeiten zu umgehen, sollten Sie sich rechtzeitig rechtlichen Rat einholen. Der Mieterverein oder die Mietrechtsberatung der Verbraucherzentrale NRW stehen Ihnen hier hilfreich zur Seite. Bei größeren Schäden oder zur professionellen Analyse sollten Sie Bausachverständige oder spezialisierte Schimmelsanierungsunternehmen hinzuziehen. Grundsätzlich tragen die Eigentümer:innen die Verantwortung für die Beseitigung des Schadens. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass auch die Mieter eine Mitschuld haben, müssen sie möglicherweise finanziell zur Sanierung beitragen. Bei gesundheitlichen Bedenken aufgrund des Schimmelbefalls ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Minimierung des Kontakts mit Schimmel
Bei erheblichen Schäden, die über einen halben Quadratmeter hinausgehen, sollte der betroffene Wohnraum bis zur Behebung des Problems nicht mehr genutzt werden. Ist dies nicht möglich, kann die betroffene Stelle vorübergehend abgedichtet werden, indem sie luftdicht mit Folie verklebt oder mit Wandfarbe überstrichen wird, um das Verbreiten von Pilzsporen zu verhindern. Bei kleineren Schäden unter einem halben Quadratmeter kann eine Selbstsanierung in Betracht gezogen werden, sofern der Befall oberflächlich ist und die betroffene Person gesundheitlich in der Lage ist, dies selbstständig durchzuführen. Weitere Informationen zur richtigen Vorgehensweise finden Sie auf der Webseite der Verbraucherzentrale NRW. Entscheidend für eine erfolgreiche Sanierung ist, dass die Ursache des Feuchteschadens behoben und das befallene Material vollständig entfernt wird. Es ist wichtig zu beachten, dass Antischimmelmittel weder die Ursachen beseitigen noch die Schimmelsporen vollständig entfernen und daher nicht zur Sanierung verwendet werden sollten. Um zukünftigen Schimmelbefall zu vermeiden, ist es zudem sinnvoll, sich zu energetischen Verbesserungen des Gebäudes beraten zu lassen. Energie- und Umweltberatungen der Verbraucherzentralen bieten wertvolle Hinweise und Unterstützung zu diesem Thema.
Fazit
Schimmelbefall kann ernsthafte gesundheitliche und bauliche Folgen haben. Es ist wichtig, schnell und überlegt zu handeln. Es gibt viele Ressourcen und Experten, die Ihnen auf dem Weg zur Schimmelsanierung zur Seite stehen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um Ihr Zuhause schimmelfrei zu halten und die Lebensqualität zu steigern.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de
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