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Katzenkratzer auf der Ledercouch – was kann man dagegen tun?

Katzenbesitzer kennen das: Man schafft sich eine schöne, hochwertige Ledercouch an und schon nach kurzer Zeit machen sich die kleinen Vierbeiner mit ihren Krallen daran zu schaffen. So entstehen Kratzer, über die die Herrchen meist nicht so glücklich sind. Doch Kratzspuren bedeuten nicht, dass die Ledercouch hinüber ist. Je nach Art des Leders gibt es ein paar Tipps, mit denen das Ledersofa wieder von den Kratzern befreit werden kann.

1.Glattleder

Bei Glattleder fallen Kratzer vor allem wegen des Farbunterschiedes besonders auf, sodass selbst hochwertige Couchen gleich ein wenig schäbig aussehen. Glücklicherweise gibt es hier ein paar Tricks, wie Kratzspuren aus Glattledersofas entfernt werden können.


Oberflächliche Kratzer auf der Ledercouch reparieren

Wenn die Kratzer nur oberflächlich sind, lassen sie sich meist recht gut behandeln. Ein wertvoller Tipp ist beispielsweise, etwas Babyöl, Olivenöl oder Lederöl auf ein Wattepad aufzutragen und die entsprechenden Stellen in kreisenden Bewegungen damit einzuschmieren. Auch das umliegende Leder sollte hier miteinbezogen werden. Nachdem das Ganze etwa eine Stunde lang eingewirkt hat, kann es mit einem sauberen Tuch wieder abgewischt werden.

Katzen hinterlassen Kratzspuren, leider auch auf der geliebten Ledercouch
Foto: abossi / pixabay.com

Lanolinöl aufzutragen kann ebenfalls gut funktionieren. Dazu sollte am besten ein Lappen oder Baumwolltuch verwendet werden, um das Öl senkrecht über dem Schnitt aufzutragen. Das Öl sorgt dafür, dass die Stelle geglättet und wieder repariert wird. Unter Umständen kann es die Materialfarbe jedoch verdunkeln, deshalb ist wichtig, es vorher an einer anderen Stelle auszutesten. Das Gute an der Behandlung mit Öl ist, dass es nicht nur die Kratzer verschwinden lässt, sondern das Leder auch noch pflegt!

Gröbere Kratzer auf der Ledercouch entfernen

Gehen die Kratzer bereits tiefer, wird die Sache schon ein bisschen schwieriger. Eine Möglichkeit ist, die Kratzer mit Flüssigleder aufzufüllen. Dazu muss der Kratzer vorher gereinigt werden und nach dem Auffüllen dann ein paar Stunden lang trocknen. Gegebenenfalls kann der Prozess dann noch ein paar Mal wiederholt werden. Anschließend kann die Stelle mit einem Schleifpapier geglättet werden.

Ansonsten hilft wohl nur mehr, den Kratzer zu kaschieren. So kann man sich beispielsweise mit etwas Schuhcreme in derselben Farbe behelfen. Aber Achtung: Falls sich der Kratzer auf der Sitzfläche befindet, ist das keine so gute Idee, weil die Creme abfärben kann. Es gibt jedoch auch spezielle Ledertönungen, die in so einem Fall zum Einsatz kommen können. Dabei wird die Stelle auf der Ledercouch vorher mit einem Lederreinigungsbenzin eingefettet und am Ende noch mit einem Föhn fixiert.

2. Anilinleder

Besonders gut lassen sich Kratzer von sogenanntem Anilinleder entfernen. Dazu muss nur ein feuchter Waschlappen auf den Kratzer gelegt und dann für maximal 10 Sekunden das Bügeleisen darauf gehalten werden. Die feuchte Hitze bringt die natürlichen Öle und Farbstoffe des Leders hervor, sodass die Kratzer sich wieder verschließen. Statt des Bügeleisens kann natürlich auch einfach ein Föhn verwendet werden. Die Hauptsache ist, man passt auf, dass nichts verbrennt.

3.Wildleder

Im Gegensatz zum Glattleder sind Cremes und Öle bei Wildleder bzw. Veloursleder tabu. Denn diese Art des Leders ist nicht nur in seiner Pflege intensiver, sondern auch sehr empfindlich. Es würde unschöne Fettflecken davontragen, die dann nicht mehr so schnell verschwinden.

Stattdessen gibt es für kleine Kratzer eigene Wildlederbürsten, mit denen die Stelle behandelt werden kann. In Drogeriemärkten oder Fachgeschäften gibt es auch spezielle Radiergummis oder einen Schaum, um Kratzspuren in Wildleder behandeln zu können.

Im Zweifelsfall Hersteller kontaktieren

Wenn alles nichts hilft oder man sich unsicher ist, kann auch einfach direkt beim Möbelgeschäft oder Produzenten nachgefragt werden. Viele Hersteller hochwertiger Polstermöbel aus Leder haben spezielle Produkte oder Tricks parat, wie man ihre Möbel am besten repariert. Sie können auch am besten beurteilen, welche Methode für Ihre Ledersofas gut funktioniert und hilfreiche Tipps geben. Fragen schadet also auf keinen Fall!

Zur Vorbeugung: Kratzbäume zulegen

Als Katzenhalter weiß man, dass es schlichtweg unmöglich ist, die Tiere den ganzen Tag lang zu bewachen und darauf zu achten, dass sie die Couch nicht zerkratzen. Doch mit ein paar Maßnahmen kann das Risiko zumindest ein wenig gemindert werden. Auf jeden Fall sollten ein oder mehrere Kratzbäume in der Wohnung stehen, an denen die Katze ihre Krallen schärfen kann. Im besten Fall steht der Kratzbaum dabei an einem Ort, wo die Katze sich wohlfühlt. Ideal ist etwa am Fenster oder an einer Stelle, von wo aus sie das ganze Zimmer überschauen kann.

Prinzipiell sollte es auch vermieden werden, mit Mikrofasertüchern Staub zu wischen, weil diese auch kleine Kratzer verursachen könnten. Stattdessen gilt, auf Baumwolltücher zu setzen. Vor allem alte T-Shirts eignen sich hierfür wunderbar und finden so sogar noch eine Verwendung, selbst, wenn sie nicht mehr angezogen werden.

Fazit: Auf das Leder kommt es an

Wenn es daran geht, Kratzer aus der Ledercouch zu entfernen, sollte also unbedingt darauf geachtet werden, um welche Art des Leders es sich handelt. Während Kratzer bei Glattleder und Anilinleder recht gut behandelt werden können, gestaltet sich das bei Wildleder schon etwas aufwändiger. Wichtig ist, dass die Katze einen oder gleich mehrere Kratzbäume hat, damit sie nicht so leicht in Versuchung kommt, sich am Ledersofa auszutoben.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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Ein Kommentar

  1. Ich werde bald umziehen. Daher finde ich es gut zu lesen, wie man die Möbel am einfachsten transportiert. Gut zu wissen, dass Kratzer im Sofa je nach Lederart behandelt werden muss.

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