Produkttest: Tineco Floor One S5 Stretch Extreme im Alltagstest
Putzen – für manche ein befriedigendes Ritual, für andere ein lästiger Pflichttermin. Zum Glück gibt es immer mehr smarte Helfer, die die Hausarbeit erleichtern sollen. Wir aus der Redaktion haben bereits einige Reinigungssysteme ausprobiert und diesmal den Tineco Floor One S5 Stretch Extreme genauer unter die Lupe genommen. In diesem Testbericht geht es weniger um technische Details, sondern vielmehr um die praktische Anwendung im Alltag.
Erster Eindruck & Lieferumfang
Schon beim Auspacken überrascht das Gerät positiv: Neben dem eigentlichen Nass-Trockensauger enthält der Lieferumfang zwei Wischrollen, zwei Trockenfilter, eine Flasche des hauseigenen Reinigers sowie eine Reinigungsbürste für Rohre und schwer erreichbare Stellen – ein durchdachtes Starterpaket.
Die Inbetriebnahme ist unkompliziert. Nach dem ersten Einschalten wählt man die gewünschte Sprache aus – das integrierte Sprachmodul führt anschließend durch die Bedienung. Besonders hilfreich ist das etwa für Menschen mit Sehbeeinträchtigung.
Vor dem ersten Einsatz muss der Akku vollständig geladen werden, was bis zu fünf Stunden dauern kann. Ist das erledigt, füllt man den Frischwassertank (800 ml) mit Wasser und einer kleinen Menge Reinigungsmittel. Unser Tipp: Weniger ist mehr. Eine halbe Verschlusskappe Reiniger reicht aus – bei zu hoher Dosierung können auf dunklen Fliesen Streifen entstehen.
Reinigung im Alltag: Praktisch und effizient
Der Tineco Floor One S5 Stretch Extreme saugt und wischt in einem Arbeitsgang – ideal für glatte Oberflächen wie Fliesen, Laminat oder versiegeltes Parkett. Teppiche können zwar abgesaugt werden, allerdings ohne Tiefenreinigung – für hartnäckige Flecken im Teppich ist er nicht geeignet.
Dank der iLoop™-Sensortechnologie erkennt das Gerät automatisch den Verschmutzungsgrad des Bodens und passt Leistung, Wasserfluss und Bürstengeschwindigkeit entsprechend an. Der LED-Ring am Gerät wechselt von Rot auf Blau, sobald der Bereich sauber ist. Im Alltag reicht meist der Auto-Modus, bei hartnäckigem Schmutz empfiehlt sich der Max-Modus – hier steigt allerdings auch der Wasser- und Stromverbrauch.
Schwächen bei eingetrocknetem Schmutz
Während frische Flüssigkeiten problemlos entfernt werden, benötigen eingetrocknete Flecken oft mehrere Durchgänge – vor allem im Max-Modus. Besonders hartnäckige Verschmutzungen sollten idealerweise vorher eingeweicht oder manuell vorbehandelt werden.
Vorreinigung bei grobem Schmutz ratsam
Auch wenn der Sauger für eine schnelle Reinigung ohne Vorsaugen genutzt werden kann, empfiehlt es sich, grobe Verschmutzungen wie Tierhaare, Streu oder Blätter vorher zu entfernen. Solche Rückstände wickeln sich gerne um die Reinigungswalze und können auf Dauer das Rohrsystem verstopfen. Daher sollten Bürsten und Walzen regelmäßig manuell gesäubert werden – das passende Werkzeug ist im Lieferumfang enthalten.
Selbstreinigung: Hygienisch, aber akkuabhängig
Per Knopfdruck startet das Gerät die Selbstreinigung, vorausgesetzt der Akkustand liegt bei mindestens 20 %. Die Prozedur dauert einige Minuten und wird per Sprachausgabe begleitet. Danach sollte man die Wassertanks, die Walze und die Filter herausnehmen und separat trocknen, um Geruchsbildung zu vermeiden. Die Reinigungsleistung der Selbstreinigung überzeugt – die Walze bleibt auch nach mehreren Einsätzen hygienisch sauber. Eine Reinigung in der Waschmaschine ist laut Hersteller nicht notwendig – und tatsächlich auch nicht nötig. Der ganze Reinigungsvorgang kann bis zu 6,5 Minuten dauern.
Praktisch bei schwer zugänglichen Stellen
Die HyperStretch-Technologie ermöglicht eine flache 180°-Lage des Geräts. So lassen sich mühelos Flächen unter Betten, Sofas oder Hängeschränken reinigen – vorausgesetzt, die Möbelstücke haben mindestens 13 cm Bodenfreiheit.
Die Rand- und Eckenreinigung funktioniert gut, auch wenn schwierige Stellen – wie bei vielen Geräten – eher „rund“ gewischt werden. Für perfekte Ergebnisse in Ecken muss gelegentlich doch der gute alte Lappen herhalten.
Handhabung: Mühelos trotz Gewicht
Die Handhabung des Tineco Floor One S5 Stretch Extreme gestaltet sich erfreulich unkompliziert – ganz ähnlich wie die Inbetriebnahme. Zwar bringt das Gerät ein gewisses Eigengewicht mit, doch dieses fällt im Gebrauch kaum ins Gewicht. Grund dafür ist der integrierte Vorwärtsantrieb, der den Sauger nahezu von selbst über den Boden zieht – ein Prinzip, das an den Antrieb eines Rasenmähers erinnert. Dadurch lässt sich der Tineco auch bei längeren Reinigungseinheiten kraftsparend und ohne großen Druckaufwand führen.
Besonders positiv fällt auch die hohe Wendigkeit des Geräts auf: Dank der flexiblen Bauweise lässt sich der Sauger leicht drehen, schwenken und präzise manövrieren – ideal, um mühelos zwischen Möbeln oder in engeren Raumverhältnissen zu navigieren. Selbst in verwinkelten Bereichen fühlt sich die Bedienung angenehm leicht und kontrolliert an. So entsteht insgesamt ein sehr komfortables Reinigungserlebnis, das auch bei häufigem Einsatz nicht zur Belastung wird.
Geräuschentwicklung & Akkulaufzeit
Positiv fällt die angenehme Lautstärke auf – deutlich leiser als viele herkömmliche Staubsauger. Die Akkulaufzeit beträgt rund 40 Minuten im Normalbetrieb, im Max-Modus entsprechend weniger. Die Displayanzeige gibt jederzeit Auskunft über den aktuellen Status von Akku und Reinigungsvorgang.
Fazit:
Der Tineco Floor One S5 Stretch Extreme erweist sich im Alltag als durchdachter und effizienter Nass-Trockensauger, der insbesondere auf glatten Böden durch seine Saug- und Wischfunktion überzeugt. Die Kombination aus moderner Technik – wie der iLoop™‑Sensortechnologie – und praktischen Funktionen wie Selbstreinigung, Sprachführung und flacher Bauweise macht ihn zu einem benutzerfreundlichen Helfer im Haushalt. Besonders bei leichten bis mittleren Verschmutzungen glänzt das Gerät mit zuverlässiger Reinigungsleistung. Für hartnäckige Flecken oder stark verschmutzte Teppiche stößt es allerdings an seine Grenzen. Insgesamt bietet der Tineco eine komfortable und saubere Lösung für die tägliche Bodenpflege – mit wenigen, aber erwähnenswerten Einschränkungen. Der Anschaffungspreis ist, mit ca. 300,00 Euro, nicht ganz billig, lohnt sich aber dennoch. Schade ist es immer, dass jedes Unternehmen sein eigenes Reinigungsmittel verkaufen möchte und die Geräte mit anderen Konzentraten nur sehr selten klar kommen. Am besten eignen sich natürlich Reinigungsmittel, die nicht schäumen und nicht zu scharf sind (beispielsweise Chlorreiniger). Der Handel hat diesbezüglich einige gute Reinigungsmittel für Saug-Wisch Roboter oder Nassreiniger auf dem Markt.
Vorteile des Tineco Floor One S5 Stretch Extreme:
- Gleichzeitiges Saugen und Wischen spart Zeit und Aufwand
- iLoop™-Sensortechnologie passt Leistung automatisch an Verschmutzungsgrad an
- Sprachführung und digitales Display für einfache Bedienung
- Flaches Design (HyperStretch-Technologie) erlaubt Reinigung unter Möbeln ab 13 cm Höhe
- Selbstreinigungsfunktion sorgt für hygienische Walzenreinigung
- Leiser Betrieb im Vergleich zu klassischen Staubsaugern
- Zusätzliche Ersatzteile (Wischrolle, Filter, Reinigungsbürste, Reinigungskonzentrat) im Lieferumfang enthalten
- Geeignet für alle glatten Böden wie Fliesen, Laminat und versiegeltes Parkett
- Kompakter Wasserverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsmethoden
- Angenehme Handhabung und modernes Design
- keine nassen Hände, kein Bücken mehr
Nachteile:
- Lange Ladezeit (bis zu 5 Stunden) bei leerem Akku
- Akkulaufzeit nur ca. 40 Minuten, im Max-Modus deutlich kürzer
- Nicht für Teppichtiefenreinigung geeignet – nur oberflächliches Saugen
- Eingetrocknete Flecken benötigen oft mehrere Durchgänge
- Reinigung von Ecken/Kanten nicht optimal, manche Stellen müssen manuell nachgewischt werden
- Vorheriges Staubsaugen bei grobem Schmutz empfohlen, da Tierhaare und Co. das Gerät verstopfen können
- Wischrolle nicht waschmaschinentauglich, manuelle Reinigung empfohlen
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de