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Schalen und betonieren – so gelingt es

Jeder, der selbst mit Beton arbeiten möchte, sollte wissen, wie dieses beliebte Baumaterial richtig verarbeitet wird. Auf jeden Fall ist eine Schalung erforderlich. Diese dient als Form für den flüssigen Beton. Aber auch beim Gießen des Betons müssen einige Dinge beachtet werden. Es folgt eine Anleitung zum Schalen und Betonieren.

Die Wahl des richtigen Fundaments

Im ersten Schritt muss entschieden werden, um welche Art von Fundament es sich handeln soll. Wird beispielsweise ein Carport errichtet, dann könnten neben ein vollflächiges Fundament auch Streifen- oder Punktfundamente gewählt werden. In den meisten Fällen entscheiden sich die Bauherren in solch einem Fall für Punktfundamente. Das bedeutet, es werden nur in den Bereichen kleine Fundamente errichtet, an denen die aufrechten Pfosten stehen. Etwas aufwendiger sind Streifenfundamente. Damit werden alle Punktfundamente in einer Reihe zu einem Streifen zusammengeführt.


Beim Errichten von Fundamenten muss zunächst das vorhandene Erdreich ausgegraben werden. Punktfundamente und Streifenfundamente sollten etwa 80 Zentimeter tief ins Erdreich ragen. Oberhalb der Erdoberfläche werden dann kleine Kästen aus Schalholz hergestellt. Diese sollten im Idealfall schon die vorgesehene Höhe aufweisen. Dadurch lässt sich der Beton einfacher verarbeiten. Alles wird mit flüssigem Beton befüllt und an der Oberseite kann die Oberfläche abgezogen werden. Nachdem der Beton ausgehärtet ist, können die Schalungen wieder entfernt werden. Es ist empfehlenswert, die Schalbretter zu verschrauben. Dadurch lassen sie sich mühelos wieder entfernen.

Eine Schalung für ein großflächiges Fundament errichten

Für eine Garage oder andere Bauwerke werden zumeist großflächige Fundamente errichtet. Diese sind deutlich aufwendiger als Streifen- oder Punktfundamente. Insbesondere muss auf die Stabilität geachtet werden. Falls eine Schalung aus Brettern errichtet wird, muss diese mit zahlreichen Pfosten oder Pflöcken gestützt werden. Flüssiger Beton weist ein recht hohes Eigengewicht auf. Deshalb treten starke Kräfte auf, denen die Schalung standhalten muss. Gibt sie nach, verformt sich das Fundament. Das lässt sich hinterher auch nicht mehr korrigieren.

Eine weitere Anforderung an einer Schalung besteht darin, dass sie dicht sein sollte. Schon kleine Ritzen oder Spalten können dazu führen, dass der Beton im flüssigen Zustand ausläuft. Auch durch solch ein Malheur entstehen Schäden, die sich in den meisten Fällen nicht mehr beseitigen lassen. Eine Schalung aus Holz ist günstig und relativ einfach selbst herzustellen. Allerdings gibt es einen Nachteil. Die Bretter saugen sehr viel Wasser aus dem Beton auf. Dadurch trocknen die Ränder zu schnell und in der Mitte bleibt der Beton noch lange feucht. Deshalb empfehlen Fachleute, die Schalbretter vor der Nutzung mindestens einen Tag lang in ein Wasserbad zu legen. Dann saugen sie sich vorher voll und ziehen kein Wasser mehr aus dem flüssigen Beton.

Schalungen für Wände und Decken

Recht aufwendig sind Schalungen für Wände und Decken. Dafür werden spezielle Systeme benötigt. Für Wände sind es stabile Platten, die durch Spanngurte und andere Hilfsmittel miteinander verbunden werden. Zur Errichtung einer Zwischendecke aus Beton wird eine spezielle Deckenschalung benötigt. Diese sieht in etwa aus wie große Tische. Sie sind mit verstellbaren Streben ausgestattet, damit sie perfekt ausgerichtet werden können. Derartige Schalungssysteme sind sehr teuer und daher nicht unbedingt für private Nutzer geeignet. Eine interessante Alternative stellen gebrauchte Schalungen von Used-Forms dar. Diese sind hochwertig und trotzdem zu einem erschwinglichen Preis erhältlich.

Jeder private Heimwerker und auch jedes Bauunternehmen kann problemlos mit gebrauchten Schalungen arbeiten. Inzwischen gibt es diverse Schalungskomponenten aus Kunststoff. Diese sind nahezu unverwüstlich. Löcher, die durch Verschraubungen entstanden sind und andere kleinere Beschädigungen können bei Bedarf relativ schnell und einfach ausgebessert werden.

Lufteinschlüsse im Beton vermeiden

Damit sich der Beton gießen lässt, muss er relativ dünnflüssig sein. Dadurch entsteht dann auch eine ebene Oberfläche. Allerdings lässt sich nicht für jeden Anwendungsfall dünnflüssiger Beton verwenden. Deshalb muss er mitunter etwas zähflüssiger angemischt werden. Bei der Verteilung muss in dem Fall darauf geachtet werden, dass es nicht zu Lufteinschlüssen kommt. Diese führen zu einer unebenen Oberfläche und verringern die Tragfähigkeit. Das kann insbesondere bei Bodenplatten zu einem Problem führen. Deshalb ist es empfehlenswert, eine gegossene Betonfläche zu verdichten. Kleinere Flächen lassen sich mit der Rückseite einer Schaufel verdichten. Für größere Flächen eignet sich eine spezielle Betonwalze besser. Derartige Walzen gibt es auch mit Noppen. Dadurch entsteht eine rutschfeste Oberfläche.

Geduld beim Aushärten haben

Eine gegossene Betonfläche fühlt sich mitunter schon am nächsten Tag hart und trocken an. Doch der Schein trügt. Bevor ein Fundament vollständig ausgetrocknet ist, können bis zu sechs Wochen vergehen. Vorher sollten auf dem Fundament auch keine weiteren Aufbauten errichtet werden. Bis zur endgültigen Aushärtung kann sich das Fundament noch etwas setzen. Dadurch könnten sich Aufbauten verziehen oder sogar Risse bekommen. Wird im Sommer bei großer Hitze Beton gegossen, dann sollte er täglich mit Wasser benetzt werden, damit er nicht zu schnell austrocknet. Einige Bauherren decken ihn auch noch mit einer Folie ab.

Zusammenfassung

Um professionell mit Beton arbeiten zu können, ist immer eine Schalung erforderlich. Diese muss besonders sorgfältig hergestellt werden. Sie muss vollkommen dicht sein und den hohen Kräften standhalten. Da moderne Schalungskomponenten mehrfach verwendet werden können, eignen sich auch gebrauchte Schalungen sehr gut.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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