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Laminat verlegen: ganz einfach selbst gemacht

Laminat zählt zu den beliebtesten Bodenbelägen im Wohnbereich. Es ist sehr robust, in verschiedenen Designs zu haben und einfach zu reinigen. Zudem sind die Anschaffungskosten deutlich niedriger als bei Fliesen und mit etwas handwerklichem Geschick kann Laminat schnell selbst verlegt werden.

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Bild: pixabay.com (jirikraus)

Vor dem Kauf: Menge berechnen und Design wählen

Bevor überhaupt ein Laminat gekauft und ausgewählt werden kann, ist der Raum auszumessen. Nur so ergibt sich der genaue Materialbedarf. Dafür ist die Grundfläche des Raumes zu ermitteln, quasi die Länge mal der Breite. Zusätzliche Vorsprünge, Erker oder andere Besonderheiten im Raum sind separat zu messen. Das Endergebnis entspricht dann der vollständigen Quadratmeterzahl des Raumes.


Ein Beispiel: Der Raum misst 4 m x 5 m
Dann werden mindestens 20 m² Laminat gebraucht + 10% Reserve.

An den Kanten oder an verschiedenen Aussparungen ist Verschnitt einzuplanen. Experten aus dem Baustoffhandel empfehlen hier etwa 10 Prozent mehr Laminat einzukaufen, als die errechneten Quadratmeter des Raumes. So bleibt genügend Reserve für Verschnitt übrig. Wichtiges Zusatzmaterial sind Ausgleichsmasse für einen ebenen Untergrund. Eine Trittschalldämmung, sowie Sockelleisten und Türleisten für einen sauberen Wandanschluss.

Laminat besticht durch eine große Auswahl an Motiven, Formaten und Dekoren. Von der klassischen Holzoptik bis hin zu Fliesen oder einem originellen Fotodesign ist im Handel alles zu bekommen. So passt sich das Design der individuellen Raumgestaltung an. Zudem spielt der Preis für viele Kunden eine wichtige Rolle und die schnelle Verfügbarkeit, beispielsweise aus dem Baumarkt. Von 7 mm bis 8 mm Dicke und in vielen modernen Designs gibt es das günstige Laminat von Toom. Sogar Zementstrich, Granit oder Ölschiefer können hier als Dekor gewählt werden.

Laminat lagern und Untergrund vorbereiten

Nach dem Kauf geht es nicht gleich ans Verlegen. Laminat besitzt einen gewissen Holzanteil und muss daher die örtliche Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur annehmen. Bestenfalls sind die Pakete mitten im Raum oder in einem benachbarten Raum mit ähnlichen Bedingungen zu lagern. Dieser Prozess kann bis zu 48 Stunden dauern und verhindert später Spannungen im Boden. Besonders stark ist der Effekt zu merken, wenn das kühle Laminat direkt in einem recht warmen Raum verlegt wird. Zudem kann sich Kondenswasser auf den Paneelen bilden.

Während der Lagerung lässt sich der Fußboden vorbereiten. Das heißt: Unebenheiten ausgleichen und Schalldämmung verlegen. Ausgleichsmasse hilft, Betonböden zu glätten und einen ebenen Untergrund zu schaffen. Teppichboden ist nicht zum Verlegen von Laminat geeignet und sollte vorher entfernt werden. Danach folgen Dampfsperre und Trittschalldämmung auf den Untergrund. Natürlich muss vorher der Estrich komplett ausgehärtet sein.

Wie verlegt man Laminat?

Laminat wird grundsätzlich schwimmend verlegt und nicht mit dem Untergrund verklebt. Dafür ist eine Dehnungsfuge als Abstand zur Wand notwendig von etwa 12-15 mm Breite. Dies sollte auch an Türübergängen, Pfeilern und anderen Elementen im Raum eingehalten werden. Montagekeile helfen, den richtigen Abstand zu wahren. Begonnen wird anschließend in einer Raumecke und danach geht es weiter von links nach rechts. Dabei brauchen die einzelnen Dielen nur an der Längsseite eingefädelt und mit der schmalen Kopfseite verbunden werden. Das System von Nut und Feder sorgt für ein einfaches Arbeiten und stabiles Endergebnis.

Wichtig: Laminat wird möglichst in Längsrichtung zum Fenster verlegt.

Zuschnitte erfolgen mit einem speziellen Laminatschneider, der nicht zu viel Dreck verursacht. Alternativ kann auch eine Stichsäge mit einem speziellen Laminat-Sägeblatt zum Einsatz kommen. Der Abschnitt aus der einen Reihe wandert dann direkt in die nächste Reihe und bildet hier den Anfang. Sollte etwas nicht ganz passen, dienen Schlagholz oder Zugeisen für einen sicheren Halt. Wichtig dabei ist, das Laminat nicht zu beschädigen. Zudem sollten Nut und Feder immer eine feste Verbindung eingehen. Heizungsrohre und ähnliche Elemente sind gezielt auszusparen. Das gilt auch für Türzargen. Ist diese etwas zu tief, kann sie mit einem Multitool und passendem Sägeblatt gekürzt werden. Eine Silikonfuge sorgt später für einen sauberen Abschluss. Gerade bei der Renovierung von Altbauten und besonders verzierten Zargen ist diese Variante am einfachsten.

Nachdem das letzte Paneel eingerastet ist, lassen sich die Abstandskeile an der Wand entfernen. Überschüssiges Material von der Trittschalldämmung muss noch mit einem Cutter-Messer abgeschnitten werden. Bestenfalls in einer Höhe von etwa 3 cm. Anschließend sind die passenden Sockelleisten zu montieren – entweder in passender Farbe oder auch in einem schlichten Weiß. Hier kommt es ganz auf die Farbkombination an. Die meisten Systeme arbeiten mit Halteclips, die in einem Abstand von 50 – 70 cm an der Wand befestigt werden. Die Leisten selbst müssen mit der Hand- oder Stichsäge teilweise noch auf Gärung gebracht werden. Für die Ecken gibt es aber auch spezielle Verbindungsstücke.

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