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Wohnen im Ruhrgebiet – lohnt sich das?

Das Ruhrgebiet. Eine mittlerweile grüne Oase statt Bergbau, Kohle und schlechte Luft. Hier lebt es sich gut. Hier lebt es sich geballt. Kulturell, kulinarisch, abwechslungsreich, modern und einfach wunderschön. Doch wie gestaltet es sich mit den Miet- und Kaufpreisen für Eigentum? Im Ruhrgebiet ist es, kurz auf den Punkt gebracht, um ein Vielfaches günstiger als in anderen Wohngegenden NRWs.

Das Ruhrgebiet im NRW-Vergleich 

Das Ruhrgebiet zählt zu jenen Regionen Nordrhein-Westfalens, die im NRW-Vergleich sehr gut und niedrig abschneiden. Denn die Mietpreis-Schere geht in ganz NRW weit auseinander. Grundsätzlich schafft es keine Stadt des Reviers in die Top 10 der teuersten Viertel des Bundeslandes. Keine Revier-Stadt findet sich unter „den teuersten 25 Prozent“ der NRW-Städte, so die Aussagen des InWIS Bochum. Gleiches gilt für Mietpreise – mit zwei Ausnahmen.


Das Ruhrgebiet. Eine mittlerweile grüne Oase statt Bergbau, Kohle und schlechte Luft.
Foto: Jannik Schneider@adobe.com

Laut der Studie von InWIS Bochum beläuft sich die durchschnittliche Wohnungsmiete NRWs auf 6,66 Euro / Quadratmeter. Im Ruhrgebiet hingegen kommt man pro Quadratmeter knapp 50 Cent günstiger weg. Dabei liegt Bergkamen mit 5,40 / m2 am günstigsten und Herdecke mit 7,13 /m2 am teuersten.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Kamp-Lintfort und Dortmund

Die beiden Ausnahmen und damit Ausreißer sind Kamp-Lintfort und Dortmund. Hier aber wird die Mietbelastung angesprochen. Diese beschreibt das Verhältnis von Haushaltseinkommen zu Mietkosten. Für NRW pendelt sich die Mietbelastung zwischen zehn und 25 Prozent ein. Im Revier hingegen liegt die Mietbelastung bei maximal 19 Prozent. Die Spitzenreiter hier sind Kamp-Lintfort mit 19,1 Prozent und Dortmund mit 17,6 Prozent. Das gilt als relativ hohe Belastung und so schaffen die beiden Städte des Reviers unter die NRW Top 20. Um dies wiederum auszugleichen, soll an dieser Stelle aber hervorgehoben werden, dass 17 Revier-Städte im hinteren Viertel der Mietbelastung-Rangliste liegen.

Der Studie zufolge lohnt es sich daher besonders für jene Haushalte ins Revier zu ziehen, die zuvor in einem anderen Teil NRWs gelebt haben und über ein durchschnittliches Einkommen verfügen. Denn auch das Durchschnittseinkommen im Revier liegt unter dem Schnitt NRWs. im Ruhrgebiet lag das Jahreseinkommen 2018 bei knapp 39.000 Euro und damit gute sechs Prozent unter dem NRW-Durchschnittswert. Das ist eine Win-Win-Situation für Haushalte, die außerhalb des Reviers arbeiten, dort aber ihren Wohnsitz haben.

Kaufen statt Mieten im Revier. Auch hier günstiger als im Rest des Bundeslandes

Ähnlich sieht die Situation aus, wenn es um den Erwerb von Eigentum geht. Der InWIS Bochum zu folge liegt der Durchschnittspreis beim Immobilienerwerb im Ruhrgebiet bei knapp 290.000 Euro und damit gut 3,5 Prozent tiefer als im NRW-Durchschnitt. Nur auf das Ruhrgebiet bezogen lebt es sich im Eigenheim am günstigsten in Frankenberg an der Ruhr und am teuersten in Mühlheim an der Ruhr: 233.000 im Vergleich zu 385.000 Euro. Grundsätzlich pendelt sich das gesamte Ruhrgebiet auf Mittelwerte ein. Extremwerte nach oben wie unten, wie es im Rest Nordrhein-Westfalens der Fall ist, gibt es im Revier nicht. Da lohnt es sich doch über ein Eigenheim in Bochum nachzudenken und das Küche kaufen in Bochum gleich mitzuplanen.

Orientiert man sich an der Städtegröße, so schaffen es die vier teuersten Städte unter die 13 am stärksten bevölkerten Städte des Ruhrgebiets. Je kleiner die Städte werden, desto geringer fällt auch der Kaufpreis im Durchschnitt aus. Bezogen auf die Investition in Jahreseinkommen NRWs und des Ruhrgebiets, sind im Durchschnitt knapp 7,7 Jahreseinkommen für den Kauf einer Immobilie zu investieren. Doch bei rund 25 Prozent der Revierstädte sind es unter 6,0 Jahreseinkommen, die den Kauf eines Hauses ermöglichen. Bochum mit 11,1 Jahreseinkommen bildet die ungeschlagene exorbitante Spitze.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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