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Möbel Bauen mit Holz – Was, Wie und womit?

Heimwerken und Selber machen liegt heute hoch im Kurs. Nicht nur die Dekoration der eigenen Wohnung rückt dabei in den Fokus, vielfach besteht auch der Wunsch, Möbel selbst zu bauen. Meistens kommt dafür Holz zum Einsatz. Aber Achtung – nicht jede Holzart eignet sich für jedes Möbelstück und auch beim Bauen wollen einige Aspekte beachtet werden.

Das Für und Wider selbstgebauter Möbel

Quelle: pixabay.com/ Detmold

Ganz eindeutig steht für viele Heimwerker beim Bauen der eigenen Möbel der Wunsch nach eigenen, individuellen Einrichtungsgegenständen im Vordergrund. Darüber hinaus finden viele Menschen Gefallen an dem Umgang mit dem Material Holz und erfreuen sich an den erzielten Ergebnissen.
Darüber hinaus bringen selbst gebaute Möbel aber auch andere, objektiver greifbare Vorteile mit sich. Ein selbst konzipiertes Möbelstück lässt sich gezielt auf die eigenen Anforderungen zuschneiden. Weiterhin können Materialien, Farben, etc. selbst gewählt und an den eigenen Anforderungen und Vorstellungen ausgerichtet werden. Dem gegenüber steht allerdings ein sehr gewissenhaftes und exaktes Arbeiten, das für eine uneingeschränkte Funktionalität von komplexeren Möbelstücken erforderlich ist. Schubladen, Türscharniere und ähnliche Details sind auf einen sehr maßhaltigen Einbau, sowie den Einsatz geeigneter Werkzeuge, angewiesen. Diese Punkte können beim nur gelegentlichen Heimwerken schnell zum begrenzenden Faktor des Arbeitserfolgs werden, so dass neben den eigenen Vorstellungen ganz klar auch die persönlichen Fähigkeiten mit in die Entscheidung für oder wider den Möbelbau einfließen sollten.


Das richtige Holz für jedes Möbelstück

Das eine, richtige Holz für Möbel existiert nicht. Stattdessen eigenen sich verschiedene Hölzer mehr oder weniger gut für eine bestimmte Anwendung:

  • Kiefer / Fichte

+ langfaseriges, eher weiches Holz
+ leicht zu bearbeiten
– schlecht für hohe Belastungen und filigrane Details geeignet
– entwickelt ohne deckende Beschichtung mit der Zeit intensiv rötlichen Ton

  • Buche

+ hohe Festigkeit
+ feine, kurze Holzfasern
+ gut für feine Details geeignet
+ Hohe Tragfähigkeit
– hohes Gewicht
– Bearbeitung ohne Maschinen kaum möglich

  • Eiche

+ härtestes und stabilstes unter den gängigen Möbelhölzern
+ kurzfaserig mit hoher Dichte
+ sehr filigran bearbeitbar
– sehr hohes Gewicht
– Oberfläche unbehandelt chemisch empfindlich, z.B. bei aufliegendem Eisen durch Luftfeuchte und Gerbsäuren des Holzes intensive schwarze   Verfärbung
– Bearbeitung ohne Maschinen nicht umsetzbar

  • Andere Hölzer

Andere Holzarten kommen im Möbelbau kaum zum Einsatz und finden vor allem als rein optische Furniere Anwendung. Eine Ausnahme stellen Verwendungen im
Außenbereich dar. Hier sollte auf feuchte- und lichtunempfindliche Holzarten, wie Douglasie, Pinie oder auch Eiche zurückgegriffen werden.

Tipps und Tricks für den Bau

Wer sich nun dazu entscheidet, selbst ein Möbelstück zu bauen, wird sich bei den ersten Versuchen schnell mit einer Fülle an Herausforderungen konfrontiert sehen. Beachtet man dagegen einige hilfreiche Tipps, lassen sich gängige Fehler leicht umschiffen:

– Vor erstem Arbeitsschritt Planung gründlich überlegen und unmissverständlich festhalten
– Komplexität des Möbels an den eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen ausrichten
– Holzauswahl hinsichtlich Bearbeitungsmöglichkeiten, Verwendung und nachfolgender Bearbeitungsschritte (z.B. Beschichtung) treffen
– Bei Unsicherheiten im Fachhandel beraten lassen. Holzland bietet außer persönliche Beratung auch noch Hilfe bei dem Aufmaßen und Zuschneiden.
– Auf scharfe Werkzeuge für sauberen und einfacheren Arbeitserfolg achten
– Bedienungsanleitungen von Geräten, Bauteilen und sonstigen Hilfsmitteln beachten!
– Arbeitsschritte z.B. durch Zuschnitt im Fachhandel einsparen
– Vor endgültiger Zusammenfügung Teile auf Passgenauigkeit prüfen
– Trocknungszeiten von Leim, Farben etc. beachten
– Beschichtung auf Holzart und Nutzung abstimmen

Fazit – So werden die selbst gebauten Holzmöbel zum Erfolg

Der Bau eigener Holzmöbel ist machbar. Allerdings tragen unzählige Aspekte zum späteren Gesamterfolg bei. Wichtig ist daher, sich vorab mit dem gesetzten Ziel und dem Weg dorthin auseinander zu setzen. Gerade in den Anfängen des Möbelbaus lohnt es, lieber ein zweites Mal zu überlegen, als Arbeitsschritte zu wiederholen oder gar ganze Werkstücke nochmals erstellen zu müssen. Gegebenenfalls lohnt die Recherche in Internet, Fachliteratur oder beim Fachmann, denn die meisten Fehler wurden bereits vielfach gemacht und lassen sich so durch die Erfahrungen anderer einfach vermeiden.

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche befindet sich aktuell in der Vorbereitung zum Studium. Sie absolviert in unserer Redaktion ihr Jahrespraktikum. Im Anschluss will Sie "Medienmanagement" studieren. In unserer Redaktion ist sie aktuell für den Newsdesk zuständig und hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist unter redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de direkt erreichbar.

Annalena Rüsche

Annalena Rüsche befindet sich aktuell in der Vorbereitung zum Studium. Sie absolviert in unserer Redaktion ihr Jahrespraktikum. Im Anschluss will Sie "Medienmanagement" studieren. In unserer Redaktion ist sie aktuell für den Newsdesk zuständig und hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist unter redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de direkt erreichbar.

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3 Kommentare

  1. Selbst Holzmöbel bauen wäre eine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Diese Tipps und Tricks sind sehr hilfreich. Ich werde es noch überlegen. Bin mir nicht sicher, ob ich es selber schaffe. Ich brauche einen Holzkleiderschrank.

  2. Vielen Dank für die Übersicht! Wir hätten gerne mehr Holzmöbel in unserem Haus. Daher ist es gut zu wissen, welche Arten von Holz für Möbel geeignet sind. Da wir allerdings keine passenden Fähigkeiten haben, werden wir wohl eine Tischlerei für die Möbel engagieren müssen.

  3. Wir wollen einen Esstisch aus Holz bauen. Durch den Beitrag wissen wir, dass Buche hierfür gut geeignet ist. Ansonsten wenden wir uns auch direkt an den Profi des Holzbau.

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