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Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Haus zu bauen?

Das eigene Haus zu bauen, gehört zu den ganz großen Lebensträumen vieler Menschen in Deutschland. Aber es ist auch eine der ganz großen Entscheidungen, die das Leben einer Familie noch lange Jahre prägen wird, denn die Baufinanzierung ist zumeist auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt.

2022-11-28-Neubau
Bild von Paul Brennan auf Pixabay
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Ist ein Neubau das Richtige?

Die Attraktivität eines Neubaus liegt auf der Hand: Hier kann selbst der letzte Winkel individuell geplant und designt werden, ganz nach den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner. Die Anzahl der Kinderzimmer kann ebenso eigenständig festgelegt werden wie die Anzahl der Etagen, die Lage der Badezimmer und die Zahl der Quadratmeter. Man hat sich schon immer eine Terrasse als Übergang in den Garten gewünscht? Der Architekt plant sie auf Wunsch gerne in den Neubau ein.


Der Neubau, an dem vielleicht die ganze Familie mit baut, an einem Ort der Wahl, vielleicht in der Nähe eines Elternhauses, einer Arbeitsstätte, auf dem grünen Hügel oder am See – wer wünscht sich das nicht? Doch bei einer so wichtigen Lebensentscheidung sollte man sich nicht nur von Wünschen und Träumen leiten lassen. Der Realitycheck kommt spätestens, wenn es an die Baufinanzierung geht. Vergleichsportale wie Baufinanzierung24.com helfen zwar, die günstigsten Konditionen zu finden, die Monatsraten muss die Baufamilie am Ende allerdings tragen können.

Ist der Neubau zu teuer?

Argumente für einen Neubau zu finden ist nicht schwer, doch ein nüchterner Blick auf den Markt fördert auch zahlreiche Argumente gegen einen Neubau zutage. Das gewichtigste Argument gegen einen Neubau in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage sind sicherlich die Kosten. Die Kosten für einen Neubau werden zurzeit von einigen Experten als nahezu unkalkulierbar eingeschätzt.

Grund- und Bodenpreise schießen seit Jahren ähnlich wie die Mieten in die Höhe. In einigen städtischen Lagen sind Grundstücke schlicht unerschwinglich geworden – selbst Ackerland hat sich im Preis teilweise mehr als verdreifacht. Deutlich gestiegen, wenn auch nicht ganz so dramatisch, sind auch die Materialkosten. Die teilweise sehr langen Wartezeiten bei bestimmten Baustoffen können darüber hinaus zu erheblichen Verzögerungen und Kostenexplosionen auf laufenden Baustellen führen. Betrachtet man dann noch den Handwerkermangel, kommen erheblich Zweifel auf, ob Bauen in der derzeitigen Lage überhaupt das Richtige sein kann.

Wer jetzt bauen möchte, der sollte sich auf jeden Fall über diese Schwierigkeiten im Klaren sein. Um die Baukosten halbwegs im Griff zu behalten, verfügt man bestenfalls selbst über ein Baugrundstück oder kann eines aus dem persönlichen Umfeld zu günstigen Preisen erwerben. Um dem Handwerkermangel nicht vollkommen schutzlos ausgeliefert zu sein, wäre es außerdem gut, wenn man möglichst viele Eigenleistungen am Bau erbringen kann und vielleicht persönliche Kontakte zu Handwerksunternehmen hat.

Doch lieber kaufen?

Wem ein Neubau zu unkalkulierbar oder absehbarer Weise zu teuer ist, der kann auch überlegen, eine Bestandsimmobilie zu erwerben. Doch auch hier sind die Preise in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Das kann auch kaum verwundern, denn Bodenpreise, Baukosten und das Mietniveau bestimmen gemeinsam die Kapitalrendite von Großinvestoren und Wohnungsgesellschaften und sind daher miteinander verknüpft. Wer höhere Mieteinnahmen erwartet, kann auch höhere Bau- oder Kaufkosten tolerieren.

Privatleute haben diese Möglichkeiten der Gegenfinanzierung natürlich nicht. Trotzdem kann ein Hauskauf auch in diesen Zeiten infrage kommen, besonders, wenn es zur biografischen Entwicklung der Familie passt. Das einfachste wäre, wenn man am Markt ein Schnäppchen fände, denn wer unter Wert kauft, kann einen niedrigeren Kredit zu besseren Konditionen aufnehmen.

Aber auch ein Kauf zum Marktpreis kann sich immer noch lohnen. In der Tendenz ist überdies der Zenit der Kaufpreise überschritten und die Verhandlungsgrundlage interessierter Käufer verbessert sich wieder. Die großen Ballungsräume und stark wachsende Universitätsstädte sind jedoch nach wie vor von einem extrem hohen Preisniveau geprägt.

Im Vergleich zum Neubau sprechen weiterhin die Finanzierungsoptionen eher für den Kauf einer Bestandsimmobilie. Hier liegen alle Risiken in der Vergangenheit und der Kreditgeber bekommt eine feste Sicherheit in die Hand, was die Kreditzinsen senkt und die Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Kredit zu bekommen, erhöht.

Fazit

Die Lage auf dem Immobilienmarkt ist nach wie vor als schwierig zu bezeichnen. Insbesondere bei Neubauten ist mit sehr hohen und teilweise unkalkulierbaren Kosten zu rechnen. Jetzt zu bauen oder zu kaufen kommt eigentlich nur infrage, wenn man aus persönlichen Ressourcen die Kosten reduzieren kann oder in der Haushaltsrechnung genug frei verfügbares Einkommen gefunden hat, um sich einen günstigen Kredit in der gewünschten Höhe sichern zu können.

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