DEKRA warnt vor Fallen beim Immobilienkauf
Nicht allein die Lage zählt
- Renovierungskosten häufig ein Stolperstein
- Für Geldanleger wichtig: Die langfristig erzielbaren Mieten
Stuttgart – Immobilien stehen hoch im Kurs. In Zeiten der Eurokrise bieten sie Sicherheit und Inflationsschutz. Wer allerdings bei Kauf oder Renovierung nicht aufpasst, kann viel Geld verlieren. Die Immobilienexperten von DEKRA nennen die häufigsten Fallen.
Lage, Lage, Lage – dieses Kriterium bestimmt nach wie vor wesentlich den Wert einer Immobilie. Es ist jedoch nicht der einzige Gesichtspunkt beim Haus- oder Wohnungskauf. „Die Bedeutung von Aspekten wie ungünstiger Grundriss, Renovierungskosten oder Alter darf nicht unterschätzt werden. Sonst stehen dem Käufer erhöhte Kosten ins Haus, oder er muss beim Wiederverkauf mit empfindlichen Abstrichen rechnen“, warnt Ulrich Volk, Experte für Immobilienprüfung und Wertermittlung bei DEKRA.
Fakt ist, dass sich viele Käufer schwer tun, sowohl den Wert eines Objektes einzuschätzen als auch die Folgekosten von Renovierungen oder Baumängeln zu überschauen. Wer aus dem Bauch heraus kauft, zahlt oft zu viel. Wer sicher gehen will, zieht besser einen unabhängigen Fachmann zu Rate, der die Immobilie aus neutraler Sicht bewertet, dabei die wichtigen Wert bestimmenden Faktoren berücksichtigt und auf eventuell vorhandene Mängel hinweist.
Ein weiterer Stolperstein sind die Renovierungskosten. Die Erfahrung von Experte Volk zeigt, dass Immobilienkäufer diesen Posten häufig unterschätzen. Vor allem die Reparatur von Mängeln an Dach, Fassade, Heizung und Bad kann ins Geld gehen. Ein neues Dach mit Wärmedämmung zum Beispiel kann je nach Ausstattungsqualität bei einem Ein/Mehrfamilienhaus leicht mit 20.000 Euro und mehr zu Buche schlagen.
Für Geldanleger ist wichtig, nicht nur Lage und Substanz der Immobilie zu berücksichtigen, sondern auch die erzielbaren Mieten und die zu erwartenden Kosten realistisch einzuschätzen. Diese Faktoren sind wichtige Voraussetzungen für eine tragfähige Finanzierung und langfristig zufriedenstellende Erträge.
„Als erheblich können sich im Nachhinein auch auf dem Grundstück vorhandene Lasten herausstellen. So ist ein Wohnrecht noch leicht zu erkennen, wie stark es den Marktwert der Immobilie beeinflusst, jedoch nicht“, gibt Ulrich Volk zu bedenken. Genauso kann es sich mit Überbaurechten oder Wegerechten verhalten. Nicht selten ist sogar die Frage zu klären, ob die Immobilie überhaupt legal ist.
Im Übrigen ist bei Renovierungsarbeiten Augenmaß gefragt. Wer einer Immobilie zu sehr seinen individuellen Stempel aufdrückt, darf nicht damit rechnen, dass er solche Investitionen von einem späteren Käufer honoriert bekommt. Spezielle Holzsorten, vielleicht sogar in bunter Mischung bei Boden, Wand und Deckenbelag, ausgefallene Farben bei Fliesen oder ungewöhnliche Umbauten sind nicht unbedingt verkaufsförderlich und können auf den Wert drücken und den Verkauf erschweren.
Quellennachweis: Tilman Vögele-Ebering
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Vielen Dank für diese Sichtweise. Der verkauf einer Immobilie beinhaltet viele Gesichtspunkte und sollte gut überlegt sein. Um ein Objekt interessanter zu machen sollte man in Zeiten der steigenden Energiekosten auf eine gute Wärmedammung oder die installation eines Kamineinsatz nachdenken.