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Besser Heimwerken

Ob Tapetenwechsel, Bücherregal oder die Generalüberholung des Badezimmers – jeder Heimwerker verschönert seine eigenen vier Wände am liebsten, wenn sich bei den „Do it yourself“-Arbeiten Geld sparen lässt. Und noch viel wichtiger: Die Freude über die geglückte Renovierung macht das Heim erst recht zum Zuhause. Damit alle Heimwerkerträume aber auch künftig in Erfüllung gehen, gilt es vor allem zwei Dinge zu beachten: Ein Grundrepertoire an Werkzeug und umfassendes Know-How.

 Bild: tdx/OBI
Bild: tdx/OBI

Auf das Werkzeug kommt es an


Bevor man mit dem ganz persönlichen Klein- oder Großprojekt beginnt, sollte so manches Arbeitsgerät in der Heimwerker-Werkstatt schon vorhanden sein. So dürfen zum Messen, Anzeichnen und Ausrichten Zollstock, Bleistift, Tischlerwinkel und Wasserwaage nicht fehlen. Unverzichtbar sind außerdem Hammer, Kneif- und Kombizange sowie Flach- und Kreuzschlitzschraubenzieher.

Daneben empfiehlt sich die Anschaffung einer Schlagbohrmaschine – schließlich muss der Heimwerker öfters Löcher bohren. Dasselbe gilt für Schraubarbeiten, weswegen auch ein Akku-Schrauber sinnvoll ist.

Sägen, z.B. eine Universal- oder Feinsäge für Holz und Kunststoff sowie eine Stichsäge für Aussparungen, sollten weitere Bestandteile im Werkzeugkasten sein. Zur Bearbeitung von Schnittstellen eignen sich Feilen, Schleifpapier und – im Falle von rostigem Metall – eine Drahtbürste. Wird die Arbeit professioneller, kann der Grundstock an Werkzeugen mit der Zeit erweitert werden – etwa um weitere Elektrogeräte wie Handkreissäge oder Winkelschleifer. Dabei gilt generell: Ob Hammer oder Profi-Bohrmaschine – bei der Werkzeug-Auswahl sollte man lieber auf Qualität als auf den niedrigsten Preis achten.

Schrank-Unikat in der Dachschräge

Wer die nötigen Werkzeuge besitzt, kann sofort mit seiner ganz individuellen Schrankkonstruktion unter der Dachschräge beginnen. Dafür nehme man mindestens zwei stabilisierende Rahmenelemente, Lamellentüren und je zwei Scharniere, einen Magnetschnäpper sowie einen Griff. Die so genannte Drempelhöhe, der Abstand vom Boden bis zur Schräge, entscheidet über den Einbau von Regalböden ab 30 cm oder einer Kleiderstange über 60 cm. Die Rahmung – bestehend aus zwei Pfosten und Balken sowie einer Spanplatte – sägt man auf die vorher genommenen Maße zu.

Für eine gleichmäßige Farbgebung sollte man die Einzelteile anschließend erst mit weißer Grundierung, dann mit farbigem Lack einstreichen. Getrocknet und mit den entsprechenden Bohrungen versehen, können die Teile nun zusammengebaut werden: Das Rahmengestell wird mit Sechskantmuttern fest verschraubt, die Spanplatten montiert man mit Allzweckschrauben seitlich und die Türen werden mit den Scharnieren an den Vorderpfosten fixiert. Auf halber Höhe werden die Schnäpper befestigt.

Um die Konstruktion mit der Wand zu verbinden, nimmt man anschließend Bohrungen vor und drückt Dübel in entsprechender Schraubenlänge hinein. Senkkopfschrauben und Rosetten sorgen dann für optimalen Halt. Zum Schluss verschraubt man im Inneren die Kleiderstange bzw. je zwei Holzleisten für die Regalböden. Der Türgriff macht die Eigenkreation komplett.

Bahn frei für den Tapetenwechsel

Wer die Wahl hat, hat die Qual – zwischen den unterschiedlichsten Tapetensorten, die es vor dem Tapezieren auszusuchen gilt: Das Spektrum reicht von pflegeleichtem Vinyl über Papiertapeten mit bunten Motiven bis hin zu modernem Vlies. Bevor aber die neue Wunsch-Tapete die Wände schmückt, muss die alte ab – am besten mit einem Dampf-Tapetenentferner, der die Bahnen durch Wasserdampf aufweicht.

Nach dem Abziehen gilt es, Risse und Putzschäden mit Spachtelmasse auszubessern. Ist der Tapetenkleister gemäß der Packungsanweisung angerührt, muss er einige Minuten Quellen – genug Zeit, um senkrechte Hilfslinien an die Wand zu zeichnen. So wird die erste Bahn auf jeden Fall gerade. Nachdem der Heimwerker einige Bahnen zugeschnitten und auf dem Tapetentisch eingekleistert hat, setzt er die erste Bahn an der Decke an und lässt sie entlang der Linie locker nach unten fallen.

Mit einer Tapezierbürste wird sie von oben nach unten und von innen nach außen an die Wand gestrichen, weitere Bahnen werden Kante an Kante geklebt und mit einem Nahtroller angedrückt. Und was passiert mit Steckdosen und Schaltern? Einfach übertapezieren und anschließend mit einem Cuttermesser frei schneiden. Aber Achtung: Strom vorher abschalten!

Fliesen legen leicht gemacht

Vom Vlies zur Fliese: Will man auch im Bad selbst Hand anlegen, sollte man zuerst bedenken, dass Fliesen Raumgrößen optisch beeinflussen können: Fliesen im Großformat lassen kleine Bäder größer wirken, kleinteilige Mosaike setzen farbliche Akzente. Ist der Fliesen-Favorit dann gefunden, geht es an die Vorarbeit: Mit einem Verlegeplan, auf dem die zu fliesende Fläche vermessen ist, behält man den Überblick. Allerdings sind etwa zehn Prozent Verschnitt zur Gesamtfläche hinzuzurechnen.

Ein Tiefen- bzw. Haftgrund sorgt zuerst für einen ebenmäßigen, staubund fettfreien Untergrund. Mit einem Zahnspachtel wird anschließend Zementkleber gleichmäßig auf der Fläche verteilt – es bleiben etwa 15 Minuten zum Verlegen, was meist ungefähr eineinhalb Quadratmeter ergibt.

Die erste Fliesenreihe – als „Richtschnur“ für alle folgenden – sollte nun auf halber Raumhöhe angezeichnet und -gesetzt werden. Durch leichte Drehbewegungen und mithilfe eines Richtgummis setzt man Fliese für Fliese nebeneinander – und befüllt die Reihe zwischen erster und letzter Fliese. Fliesenkreuze zwischen den Platten sorgen dabei für den richtigen Abstand. Am Rand angekommen, müssen die Fliesen meist zurechtgeschnitten werden – entweder mit dem Fliesenschneider oder der -brechzange.

Den letzten Schliff bekommen Wände und Boden durch das Verfugen: Die Spachtelmasse wird diagonal in die gesäuberten Fugen gewischt, Überschüssiges gleichzeitig abgenommen. Zuletzt zaubert ein Handschwamm bleibenden Glanz auf die neuen Badfliesen.

Quelle: tdx

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